Löcher in der Kleidung

Finden sich plötzlich Löcher in der Kleidung, denkt man zunächst oft unmittelbar daran, dass die Löcher von Motten stammen. Das ist oftmals nicht der Fall

Löcher von Motten erkennen

Löcher, die von Kleidermotten stammen, erkennt man an einer starken Unregelmäßigkeit, also einem unregelmäßigen Rand. Bevorzugt finden sich Löcher an Stellen, an denen es nach Urin oder Schweiß riecht. Daraus lässt sich auch sogleich eine wichtige Regel ableiten, wie man Kleidermotten bekämpfen kann: Niemals getragene Wäsche herumliegen lassen oder gar in den Kleiderschrank hängen. Auch dann nicht, wenn man einen Tag ein Shirt anhatte und meint, man könne es in ein paar Tagen noch mal tragen! Die paar Pfennig, die man am Wasser für die Waschmaschine spart, sind das Risiko eines ärgerlichen und kostenverursachenden Mottenbefalls nicht wert, und auch wenn Sie selbst nichts riechen, Motten haben hervorragende Riechorgane, mit denen sie auch kleinste Schweißspuren riechen können.

Kleine Löcher in Shirts

Oft wird von kleinen Löchern in Shirts in Bauchnabelnähe berichtet. Die Betroffenen fragen sich besorgt, ob es Löcher von Motten sind. Dem ist meist nicht so. Die Lösung der rätselhaften Löcher ist meist banal: sie stammen von Gürteln. Je nach Tagesaktivitäten kann schon mal der Gürtel mit der Schnalle am Shirt reiben. Wiederholt sich das öfters entstehen winzige, regelmäßige Löcher. Das betrifft zum Beispiel Autofahrer, bei denen der Gürtel durch den Autogurt an das Shirt gedrückt wird, wodurch es unvermeidlich zu Reibungen kommt. Hiervon sind insbesondere Menschen mit Bauchansatz betroffen, aber auch bei allen anderen kommt es zu dem Phänomen. Die Löcher können aber auch beim Waschen entstehen, wenn dabei Metallteile wie die Gürtelschnalle gegen andere Wäschestücke geschleudert werden. Eine einfache Abhilfe ist, Wäschebeutel zu verwenden, außerdem sollte man Reißverschlüsse und Knöpfe vor dem Waschen schließen. Überdies kann auch die Hitze eines Trockners zu brüchigen Stellen im Gewebe von Textilien führen.

Bei Frauen tritt eine weitere „Reibestelle“ am Rücken auf: Hier ist es der BH-Verschluss, der zur Entstehung von kleinen Löchern führen kann.

Bevor Sie also an einen Mottenbefall denken, untersuchen Sie erst mal, ob nicht die genannten Faktoren ursächlich sind. Prüfen Sie also insbesondere, ob die Löcher unregelmäßig sind. Ist dem so, lässt sich mit ziemlicher Sicherheit ein Mottenbefall ausschließen.

Wenn Sie sich unsicher sind, können Sie es probeweise mit Pheromonfallen versuchen. Pheromonfallen sind Fallen, mit denen sich männliche Kleidermotten anlocken lassen. Sie lassen sich hervorragend zur Feststellung eines Mottenbefalls verwenden, jedoch nicht zur Mottenbekämpfung.

Die Larven der Motten fressen Löcher

Es ist übrigens ein verbreiteter Trugschluss, dass Motten Löcher fressen. Nein, es geht nicht um den flachen Witz, dass Motten Kleidung und keine Löcher fressen, dieses Wortspiel um ein transitives Verb hat einen Bart. Um was es geht, ist, dass Motten nur den Zweck der Vermehrung verfolgen, aber nicht ehr fressen. Gefressen wird nur im Raupenstadium, in das die Motten nur kurze Zeit nach dem Schlüpfen treten. In dieser ebenfalls nur kurze Zeit andauernden Zeitspanne frisst die Raupe, um sich später zu verpuppen und selbst zur Motte zu werden. Obwohl es bei Kleidermotten einen Unterschied zwischen den Erscheinungsformen (Imagos) zwischen Jungtier und ausgewachsenem Tier gibt, fasst man natürlich im weiteren Sinne auch die Larven als Kleidermotten auf. Daher ist es wiederum auch nicht falsch, wenn man davon spricht, dass Motten Löcher erzeugen. Wichtig ist nur zu erkennen, dass es eben nicht die adulten Tiere sind, also diejenigen, die wir als herumflatternde Motten wahrnehmen können, sondern die Larven, welche die Löcher in Kleidung fressen.